Aktuell :
Ob durch Covid befördert oder nicht - für Überraschung bei Abnahme der Blutwerte sorgt derzeit vielfach der "Blutzucker-Langzeitwert" (HbA1c), der sich oft bedenklich nahe mit Werten wie 5.7 oder 5.9 Prozent an die Grenze eines zu diagnostizierenden Diabetes (ab 6.4 bis über 7 Prozent. Zur Orientierung: "Gesunde" zeigen Werte um die 4.5 Prozent) heran schiebt. Wen es technisch interessiert: Dabei heftet der Organismus über rund sechs Wochen vermehrt Zuckermoleküle an die roten Blutkörperchen und das tut er ausschließlich bei insgesamt erhöhten Zucker-Werten im Blut. Ob diese auf sogenannten Blutzuckerspitzen (zeitweilig stark steigenden Zuckerwerten nach dem Essen) oder einer dauerhaft zu hohen Zuckerbelastung des Kreislaufs beruhen, lässt sich dadurch nicht feststellen, denn bei dem HbA1c-Wert handelt es sich um einen reinen Durchschnittswert.
Und nun wird es knifflig - wie lässt sich ein solches Alarmzeichen bewerten, ohne gleich Alarm zu schlagen? Die Ärzte machen es in der Regel so: sie gestalten die Besprechungen der Blutwerte möglichst unaufgeregt und kommentieren einen erhöhten HbA1c-Wert kaum oder sprechen allenfalls von einem Prädiabetes. Tabletten, welche die Insulin produzierende Bauchspeicheldrüse zum Teil zu ihrer Aufgabe regelrecht drängen (Insulin verhilft dem Zucker zum Eintritt in Zellen und senkt so den Zucker-Wert im Blut) verschreiben sie meist noch nicht, was sinnvoll erscheint, da dadurch die Insulin-Produktion nach einigen Jahren ganz versiegt, was dann erst recht und zwingend einen Diabetes nach sich ziehen würde.
Korrektur-Hinweis: In meiner ersten Fassung dieses Beitrags habe ich das Mittel Metformin als Beispiel für Medikamente angeführt, welche die Bauchspeicheldrüse zur Insulinproduktion "drängen". Tatsächlich aber blockiert Metformin die Zucker-Aufnahme aus dem Darm.
Wie ich finde, ist das eine gute Strategie, welche die Kollegen da momentan häufig fahren. Denn so ergibt sich die Gelegenheit, den erhöhten Wert einfach als Hinweis anzunehmen, dass sich im eigenen Leben etwas ändern muss. Und das hat man viel mehr in der Hand, als man gemeinhin denkt. Denn wie beim hohen Blutdruck spielen äußere Umstände wie fortdauernder Stress eine enorme Rolle bei der Entwicklung einer Stoffwechsel-Entgleisung. Im Umkehrschluss versprechen alle Maßnahmen, die den Stress- und Sorgen-Level senken helfen, wie Zeit für sich, vielleicht ausgefüllt mit einem erfüllenden Hobby, Meditation, Entspannung durch Atemtechniken, QiGong und ähnliches mitunter durchschlagenden Erfolg.
Die zweite Schiene, mit der man dem Diabetes aktiv begegnet, ist die regelmäßige Bewegung. Als ich noch beruflich über den Diabetes geschrieben habe, hat mich tief beeindruckt, dass reine Muskelkraft Blutzucker-Werte um gut dreißig Prozent zu senken vermag. Dazu ist dann überhaupt kein Insulin nötig und diese Zahlen schlagen alles, was eine Tablette bewirken kann. Lassen Sie das doch nicht ungenutzt, um Ihren Stoffwechsel wieder auf "normal" zu schalten! Und gehen Sie täglich mindestens stramm spazieren oder treiben Sie Sport. Ob Sie tanzen, schwimmen, Rad fahren oder was Ihnen sonst noch so einfällt.
Mutige besorgen sich in der Apotheke (oft sogar kostenfrei) ein Blutzucker-Messgerät. Bezahlen muss man in der Regel nur die Teststreifen und 100 Stück kosten nicht die Welt. Damals können Sie eine Zeitlang morgens vor dem Frühstück messen (das ist der sogenannte Nüchternwert, der 110 mg/dl nicht überschreiten sollte) und dann eine Stunde nach dem Frühstück noch einmal (der postprandiale Wert sollte dauerhaft nicht über 180 mg/dl liegen). Zumindest den zweiten Wert können Sie stark beeinflussen durch das, was Sie während der Mahlzeit an Zucker zu sich nehmen. Vielleicht ersetzen Sie einen Teil davon durch den etwas teureren Birkenzucker, der wie Zucker schmeckt und aussieht, den Blutzucker aber nicht in die Höhe treibt. So 'Öko', wie er sich anhört, ist der Birkenzucker leider nicht, aber was soll's wenn es etwas nützt (finde ich). Längerfristig wirken alle Zuckerersatzstoffe aber leider ähnlich wie Zucker osmotisch auf den Stoffwechsel. Was das genau bedeutet, führt hier etwas zu weit, es wirkt sich aber grundsätzlich immer negativ auf das Bindegewebe aus. Deshalb den Zuckerkonsum lieber dauerhaft senken. Eine einfache Faustregel besagt: 10 Prozent weniger Zucker konsumieren und 10 Prozent mehr Bewegung bringen bereits deutlich etwas. Das lässt sich doch einrichten!
Sie können also eine Menge für sich tun im Falle eines sogenannten Prädiabetes. Möglicherweise haben Sie auch die Gelegenheit, für eine Weile dem anstrengenden Alltag zu entfliehen, z.B. durch eine schöne Reise oder Sie generieren Lebensfreude für sich auf eine andere Weise.
Was dem Stoffwechsel meiner Patient:innen darüber hinaus sehr geholfen hat, war und ist die rhythmische Hormontherapie nach Rosina Sonnenschmidt. Die Mittel dafür sowie die Anleitung erhalten Sie gerne über mich. Es wünschte Ihnen einen bewusst bunten November und grüßt Sie ganz herzlich,
Ihre Heilpraktikerin Christina Corente